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Im Dreißigjährigen Krieg marschierte mehrfach das Heer des Kaisers durch Wonsees. Die Soldaten lebten von dem, was sie der Bevölkerung wegnahmen. Als sich einige wehrten, schlugen die Soldaten den Aufstand brutal nieder. Heute erinnert ein Denkmal neben St. Laurentius an den sog. Zedersitzer Mord.
Die Plünderung von Wonsees im Herbst 1627
Im Herbst 1627 kam ein Reiterregiment des Kaisers nach Wonsees. Wie üblich beschlagnahmten sie alles Vieh und alle Lebensmittel. Die Soldaten erhielten in der Regel nämlich kaum Sold oder Verpflegung. Zur Unterstützung ihrer Reiterei beschlagnahmten sie auch alle Pferde. Danach zogen sie sich in ihr Winterquartier zurück.
Der Zedersitzer Mord
Als das kaiserliche Reiterregiment im Frühjahr 1628 zurückkehrte, meinte der Plötzmüller Johann Pfändner, sein Pferd wiederzuerkennen. Der Versuch, zusammen mit anderen, eine kleine Abteilung der Reiter zu überwältigen und sich das Pferd zurückzuholen, schlug fehl. Der Kommandant der Reiter, Graf Wolff von Mansfeld, ordnete nach dem Anschlag auf seine Truppen an, den Aufstand mit aller Brutalität niederzuschlagen. Er wollten nicht nur Johann Pfändner und seine Helfer aufhalten. Er wollte die Bevölkerung so einschüchtern, dass sie keinen weiteren Aufstand mehr wagen würde.
Am 21. Februar 1628 töteten darum die kaiserlichen Soldaten in Zedersitz 14 Männer, die meisten von ihnen Greise. Ihr Tod sollte eine Abschreckung für andere sein. Sie köpften sogar den 75-jährigen Hans Krauß und warfen seinen Kopf in einen brennenden Backofen. Anschließend plünderten die Soldaten Zedersitz und Schirradorf und vergewaltigten die Mädchen und Frauen dort.
Die 14 getöteten Zedersitzer wurden alle am 23. Februar in einem Massengrab neben dem Kirchturm beerdigt. Nur Lorenz Rauscher, das 15. Opfer, der seinen schweren Verletzungen erst einen Tag später erlag, bekam ein eigenes Grab und eine eigene Trauerfeier.
An der Stelle des Massengraben steht heute ein Denkmal. Es erinnert nicht nur an den Tod von 15 Zedersitzer Männern, sondern auch daran, was Menschen einander antun können, wenn der Krieg alle Hemmungen und jedes Mitgefühl vernichtet hat.